Am Dienstag, den 6. April 2010 findet in Dresden eine antirassistische Demonstration in Gedenken an Jorge Gomondai statt. Jorge starb am 6. April 1991 an den Folgen eines Naziangriffs in Dresden. Neonazis hatten ihn in der Nähe des Albertplatz aus einer Straßenbahn gedrängt. An dieser Stelle befindet sich heute der Gomondai-Platz mit einem Gedenkstein. Dort findet seit der Einweihung 2007 die jährliche Gedenk-Kundgebung und in diesem Jahr anschließend wieder eine Antifademonstration statt. – Aufruf unter dem Motto: Rassismus ist immer noch tödlich: Von Jorge bis Marwa – jetzt ist Schluss! (mehr…)
Archiv für März 2010
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Pressemitteilung des soziokulturellen Vereins „Roter-Weg e.V.i.G.“
In der Nacht vom 20. zum 21. März 2010 verübten bisher noch unbekannte Täter_innen einen Brandanschlag auf das Haus am Roten Weg 43 in Freiberg und stahlen zwei Büroschilder der Partei „DIE LINKE“. In dem Haus befinden sich unter anderem das Bürgerbüro der MdL Dr. Jana Pinka, das Büro der Fraktion „Die Linke“ im Landkreis Mittelsachsen, die Redaktion der Zeitschrift „FreibÄrger“ sowie die Räumlichkeiten des sich in Gründung befindenden soziokulturellen Vereins „Roter-Weg e.V.“. Bei dem Anschlag ist der komplette Eingangsbereich des Hauses ausgebrannt und es entstand ein Sachschaden von mehreren tausend Euro.
Bereits vor zwei Wochen hatten Unbekannte die Scheiben im Eingangsbereich eingeworfen. Außerdem klebten schon mehrfach neonazistische Aufkleber an den Briefkästen, mit Aufschriften wie: „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“. Erst vor zwei Tagen hatten Nazis mehrere hundert Aufkleber des neonazistischen „Resiststore“ Versand in der Freiberger Innenstadt verklebt. Wir gehen daher von einem politisch motivierten Hintergrund aus und vermuten Neonazis als Täter_innen.
mehr bilder unter: de.indymedia.org/2010/03/276371.shtml
Am 14. März 2010 kam es in Döbeln zu einer Hetzjagd auf einen alternativen Jugendlichen. Dabei wurde er von ca. 10 Neonazis, bei einem Spaziergang mit dem Hund, durch die Stadt bis zu seinem Haus verfolgt und gehetzt. Die teilweise stadtbekannten Neonazis waren gerade bei dem Verteilen von Flyern, als sie um ca. 16:30 den „politischen Gegner“ erblickten.
Letztendlich versammelten sich die 10 Nazis vor dem Haus. Freunde des Verfolgten folgen kürzlich. Als diese zu dem Haus gingen, zog einer der bekanntesten Nazis ohne Vorwarnung einen Teleskopschlagstock. Die Situation drohte schließlich zu esskalieren. Die bis dahin alarmierte Polizei war dann der Grund für die Flucht der Nazis.
Auf diesem Vorfall hin festigt sich unsere Ansicht, dass es notwendig ist antifaschistische Strukturen zu festigen uns zu erweitern. Möglich wäre dies beispielsweise durch die Gründung eines Antirassistischen Freiraumes.
Auch wenn die rechtsextremen Übergriffe seit dem Verbot der Nazikameradschaft „Sturm 34“ in der Region allmählich zurückgegangen sind ist die Gefahr nicht gedämmt. Durch Plakat- und Aufkleberaktionen bis hin zu solchen Angriffen, lässt sich klar zeigen, dass das Naziproblem in Mittelsachsen keineswegs geklärt ist.
Den antifaschistischen Selbstschutz organisieren!
Quelle: aargb.blogsport.de
In Dresden Löbtau demonstrierten gestern ca 60 Personen. Anlass dafür war ein Naziangriff auf das linke Haus- und Kulturprojekt „die Praxis“ in Löbtau, in der Nacht auf den 13.02.2010. In dieser Nacht griffen ca. 20 Nazis vermummt und mit Flaschen bewaffnet das alternative Projekt an. Durch entschlossenes Entgegentreten der Bewohner_innen konnte der Angriff abgewehrt und den Nazis gezeigt werden was sie bei solchen Aktionen erwartet.
Die Demo begann ca. 15uhr mit einer guten Mischung aus black block und pink and silver Aktivist_innen. Die Route führte von der Columbusstraße über die Kesseldorferstraße weiter zur Rudolf-Renner-Straße, Bramschstraße, Lübecker Straße und über die Wernerstraße zurück zur Columbusstraße. Lautstark wurde auf die Naziproblematik und den sinnlosen Verfall von Häusern/Wohnraum im Kiez aufmerksam gemacht. Auf der Kesselsdorferstrasse wurde die Stimmung mit pyrotechnischen Erzeugnissen angeheizt. Kurz vor dem Eintreffen mehrerer Streifenwagen war die Demo bereits an ihrem selbstgewählten Endpunkt angekommen und aufgelöst. Somit entgingen die Demonstrant_innen der Pflicht eineN Anmelder_in zu benennen. (mehr…)
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Sächsische NPD mobilisiert nun offiziell zum 1. Mai 2010 nach Zwickau – Bürgerliche Proteste sind bisher nicht vorgesehen
Der gestern vom Landesverband der sächsischen NPD veröffentlichte Aufruf mit dem Titel „Arbeit für Deutsche! Fremdarbeiter-Invasion stoppen! – am 1. Mai auf nach Zwickau!“ liest sich wie die Zusammenfassung eines Brainstorming zum Stichwort „Politik“, durchgeführt in einer deutschen Hauptschule, Klassenstufe 7. Aber solange die gängige Bürosoftware nicht in der Lage ist auch grammatische Mängel zu beheben, besteht bei der NPD wohl keine Aussicht auf Besserung. Inhaltlich lassen sich daraus dennoch die beiden wichtigsten Punkte deutschen Grundempfindens extrahieren. Erstens: Arbeit macht glücklich, deshalb Arbeit für alle Deutschen! Zweitens: Demokratische Parteien dienen nur dem „internationalen Börsenspekulantentum“, nicht der deutschen Wertarbeit! Aber genug der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der NPD. Viel beunruhigender gestaltet sich das Verhalten der so genannten Zwickauer Demokraten. (mehr…)
Am 02. März sollte die zunehmende Gewalt in Pirnaer Stadtrat Thema sein. Die NPD-Stadträte Mirko Liebscher und Dr. Olaf Rose wurden aufgefordert sich von der Gewalt zu distanzieren. Für die Kleinstadt üblich zeigten sich auch dutzende Neonazis um „Präsenz“ zu zeigen. Dabei kam es auch zu Drohungen gegen TeilnehmerInnen einer Kundgebung vor dem Pirnaer Rathaus.
Seit dem 13. Februar eskalierte in der Kreisstadt die Gewalt. Erst zogen 400 Neonazis durch die Innenstadt, attackierten einen Menschen und warfen Steine gegen ein SPD-Büro. Wenige Tage später schlug eine Gruppe junger Neonazis einen nichtrechten Jugendlichen zusammen und verletzten ihm im Gesicht. Zwei mutmaßliche Täter konnten gestellt werden. Höhepunkt der Gewalt war ein Brandanschlag auf das Auto des Kreigeschäftsführers der Linken in Pirna. Das Fahrzeug brannte vollständig aus. Nur wenige Tage zuvor spähte ein bekannter Neonazi aus Dresden sein Haus aus und fotografierte auch das Auto. (mehr…)